Sonderausstellungen 1997
Das Münzwesen der Landgrafen von Leuchtenberg unter besonderer Berücksichtigung der Ortenburger
Seit Mitte des 12. Jahrhunderts gelang den Leuchtenbergern, einst Vasallen der Diepoldinger Markgrafen, der Aufstieg zu einem der bedeutendsten Adelsgeschlechter der Oberpfalz. Die Kernbesitzungen der Leuchtenber-ger in der heutigen Oberpfalz lagen in einer Region, die in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung eine hervorragende Stellung einnahm. Der Abbau von Eisenerz und dessen Verarbeitung, die Gewinnung von Edelmetallen, wie Gold und Silber, brachten Wohlstand in die Region. Der daraus resultierende Reichtum führte so weit, dass die Leuchtenberger zeitweilig als Geldgeber des Kaiserhauses auftreten konnten. Dieses enge Verhältnis brachte ihnen diverse Privilegien ein, unter anderem das Münzrecht, das sie 1361 durch Kaiser Karl IV erhielten. Als erste Münzstätte muss Pleystein angesehen werden. Dort wurden Pfennige und Heller nach Regensburger, Würzburger oder Erlanger Schlägen geprägt. Spätestens mit dem Verkauf von Pleystein (1413) ging die Münzstätte wieder ein. Weitere Münzen stammen aus den Münzstätten Hals und Pfreimd. 1460 wurde ein neues Münzbild gewählt. Es zeigt das leuchtenbergische Helmkleinod, ein Männchen. Die Rückseite enthielt nur ein schlichtes „L" für Leuchtenberg. Ab 1516/17 wurden die Münzen mit einer Jahreszahl versehen. Ab 1514 prägte man einen eigenen Halbbatzen. 1541 begannen die Leuchtenberger mit der Herausgabe der „Georgstaler". 1549 wurde der Münzbetrieb in Pfreimd aufgrund eines kaiserlichen Mandats eingestellt. Projektleitung: Helmut Friedl (Pfreimd).