Pater Balthasar Knellinger SJ
Vorwort
Die Reihe „Oberviechtacher Museumsschriften" wurde im Jahr 2002 ins Leben gerufen, um ein wissenschaftliches Forum für Themen zu bieten, die im Umfeld der inhaltlichen Konzeption des Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseums angesiedelt sind. Gedacht ist hier in erster Linie an Monographien, und zwar vorwiegend an Biographien von Persönlichkeiten der Oberviechtacher Ortsgeschichte. Ausgehend von dieser Intention stellt diese Reihe eine sinnvolle Ergänzung zum Periodikum „Oberviechtacher Heimatkundliche Beiträge" des Heimatkundlichen Arbeitskreises dar, das sich als Plattform für die Bearbeitung unterschiedlichster Einzelaspekte geringeren Umfangs aus einem breitgefächerten Themenspektrum versteht.
Auf den ersten Band, der Pfarrer von Miller gewidmet ist, folgt erneut eine Abhandlung über einen Geistlichen: Als einer der exponiertesten in Oberviechtach geborenen Kirchenmänner ist der jesuitische Barockprediger Balthasar Knellinger (1634-1696) dafür prädestiniert, in die „Oberviechtacher Museumsschriften" aufgenommen zu werden. Dass es sich bei dem vorliegenden Band um die (überarbeitete) Zulassungsarbeit einer ehemaligen Schülerin des hiesigen Ortenburg-Gymnasiums im Rahmen ihres Germanistikstudiums an der Universität Regensburg handelt, ist kein Zufall, sondern zutiefst beabsichtigt. Nicht zuletzt liegt nämlich der Museumskonzeption auch der Gedanke eines lokalspezifischen Kulturnetzwerks zugrunde, das verschiedene Kulturträger unserer Stadt verzahnt und in Kooperation mit überregionalen Institutionen um die entsprechende Profilbildung und Außenwirkung bemüht ist.
Die aus Schönthan (Stadtgemeinde Oberviechtach) stammende Gymnasiallehrerin Sandra Binder macht diesbezüglich den Anfang. Mit ihrer Veröffentlichung erfährt Balthasar Knellinger nach der Errichtung des gleichnamigen Denkmals an der Teunzer Straße (im Jahr 1999) nun auch die entsprechende wissenschaftliche Würdigung. Dabei besteht die Zielsetzung nicht in einer umfassenden Darstellung. Vielmehr versteht sich die vorliegende Arbeit als erster Schritt in Richtung einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem Predigtwerk Pater Knellingers.
Oberviechtach, im Mai 2008 Dr. Ludwig Schießl, M.A.
Inhaltsverzeichnis | |
1. | Historische Einordnung: Deutschland im 17. Jahrhundert |
1.1 | Zeitgeschichtlicher Hintergrund |
1.1.1 | Allgemeine Situation: Das Barockzeitalter |
1.1.2 | Die Gesellschaft Jesu |
1.2 | Geistesgeschichtlicher Hintergrund |
2. | Biographie Balthasar Knellingers |
3. | Sekundärliteratur zu Biographie und Werk Balthasar Knellingers |
4. | Die Schriftpredigt des Barock |
4.1 | Die kontroverse Diskussion um den Barockbegriff in der wissenschaftlichen Literatur |
4.2 | Die katholische Predigt als barocke Literaturgattung |
5. | Das Predigtwerk Balthasar Knellingers |
5.1 | Ausgewählte Predigtsammlungen |
5.1.1 | Predigen zu Zeit deß Türcken-Kriegs (1745) |
5.1.2 | Lait- und Schröck-Stern (1737) |
5.1.3 | Predigen auff alle Sonntäg deß gantzen Jahrs (1701) und Sibenfache Quell-Ader deß Göttlichen Altar-Geheimnuß (1691) |
5.1.4 | Predigen auf alle Fest-Täg deß ganzten Jahrs (1695) |
5.2 | Mögliche Quellen |
6. | Form und Struktur einer Predigt des Barock |
6.1 | Entstehungsprozess: Barocke Rhetoriktheorie |
6.2 | Bauplan |
6.3 | Sprache |
7. | Beispiel einer Predigt Balthasar Knellingers (aus: Predigen auf alle Fest-Täg deß ganzten Jahrs) |
8. | Schlussbetrachtung |
Literaturverzeichnis | |
Anhang (Beispiel einer Predigt im Original, Transkript, Predigttitel 5.1.2 - 5.1.4) |