Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum

Oberviechtach

Museumspädagogische Handreichung
Johann Andreas Eisenbarth (1663-1727)

Vorwort

Das neue Museum der Stadt Oberviechtach trägt bezeichnenderweise den Namen Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum. Bereits bei der Namensge­bung dieser Einrichtung wurde der außergewöhnlichen Bedeutung Eisenbarths für die Stadt Oberviechtach Rechnung getragen.

Unter den historischen Persönlichkeiten, die der Ort Oberviechtach her­vorgebracht hat, ist Johann Andreas Eisenbarth neben Pfarrer von Miller, Pater Gregor Zahlwein und Pater Balthasar Knellinger die wohl bekanntes­te und bemerkenswerteste. Ganz aus dem Zeitgeist des Barocks geboren, erscheint Eisenbarth als eine sehr schillernde Gestalt, was die Selbstdar­stellung und das öffentliche Auftreten angeht. In derselben Person begeg­net uns aber auch ein begnadeter Chirurg mit außergewöhnlichem fachli­chen Können und hohem Berufsethos sowie ein äußerst geschäftstüchti­ger Arzneimittelfabrikant.

Es lag deshalb nahe, die Reihe der museumspädagogischen Handreichun­gen für das Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum Oberviechtach mit ei­nem Band zu Oberviechtachs berühmtesten Sohn, Johann Andreas Eisen­barth, zu beginnen.

Dafür sprach auch, dass der Besucher des Museums in der Eisenbarth-Abteilung eine Ausstellung vorfindet, die ein Höchstmaß an Geschlossen­heit, Dichte und vor allem Aussagekraft aufweist, was der museumspäda­gogischen Aufbereitung sehr entgegenkommt.

Schließlich lag den Autoren dieser museumspädagogischen Handreichung sehr daran, Eisenbarth in seiner Einzigartigkeit zu charakterisieren. Wurde doch fast zwei Jahrhunderte lang die Erinnerung an ihn nur durch das Spottlied „Ich bin der Doktor Eisenbarth, kurier' die Leut' nach meiner Art" wachgehalten. Darin verkannte man bewusst die herausragenden medizinischen Fähigkeiten Eisenbarths und zeichnete ein Zerrbild seiner Person, ohne ihn als einen durch und durch barocken Menschen zu verstehen.

Zudem erschien es auch als ein lohnenswertes pädagogisches Unterfan­gen, Eisenbarths Bahn brechende medizinische und pharmazeutische Leis­tungen erfahrbar zu machen.

Nicht zuletzt erforderte die Tatsache, dass es sich beim Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum Oberviechtach um ein völlig neu eingerich­tetes Museum handelt, ein Hand-in-Hand-Gehen von Museumskonzept und Museumspädagogik.

Die Beweggründe, eine musemspädagogische Handreichung zum Thema Eisenbarth zu erstellen, waren, wie gezeigt, sehr unterschiedlicher Art; als ausschlaggebend dafür, dass das Projekt umgesetzt werden konnte, er­wies sich letztendlich ein kleiner Kreis von engagierten Pädagogen, denen es ein echtes Anliegen war, die Eisenbarth-Ausstellung mit einem muse­umspädagogischen Konzept zu unterlegen.

 
 Inhaltsverzeichnis
  Vorwort
1. Das Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum Oberviechtach
1.1 Ein Museum im Herzen der Stadt Oberviechtach
1.2 Impressionen
1.3 Die Themen des Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseums
2. Johann Andreas Eisenbarth 
2.1 Zur Person
2.1.1 Der Geburtsort Oberviechtach
2.1.2 Leben und Wirken Eisenbarths
2.2 Eisenbarth im Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum
2.2.1 Konzept des Eisenbarth-Raums
2.2.2 Rundgang durch den Eisenbarth-Raum
2.2.3 Grundriss des Raumes „Doktor Eisenbarth"
3. Das Konzept der Handreichung Johann Andreas Eisenbarth
3.1 Der Mensch Eisenbarth als Ausgangspunkt museumspädagogischer Überlegungen
3.2 Lernort Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum
3.2.1 Das Museum - ein Ort der Begegnung
3.2.2 Das Museum - ein Ort des Lernens
3.3 Die Handreichung und ihre museumspädagogische Intention
3.4 Literatur zur Museumspädagogik und -didaktik
4. Das Thema Doktor Eisenbarth im Unterricht
4.1 Didaktische Grundlagen
4.2 Ein Curriculum zum Thema Doktor Eisenbarth
4.2.1 Thema 1: Die Person Johann Andreas Eisenbarth
4.2.2 Thema 2: Der Wanderarzt Johann Andreas Eisenbarth
4.2.3 Thema 3: Der Aufstieg Eisenbarths
4.2.4 Ausgewählte Themen zu Eisenbarth und seine Zeit
4.3 Lernmodule und Lernsequenzen
4.3.1 Lernmodul für den vorschulischen Bereich und den Eingangsbereich
der Grundschule
- Erste Begegnung mit Eisenbarth
4.3.2 Lernmodule für die ersten Jahrgangsstufen der Grundschule
- Eisenbarth, eine berühmte Person der Ortsgeschichte
- Bilderbuch - Eisenbarths Auftreten - Fingerpuppen
4.3.3 Lernmodule für die Jahrgangsstufen 2 mit 4
- Warum wurde Eisenbarth so berühmt? – Hörspiel
- Eisenbarths Behandlungsmethoden - Interview mit Eisenbarth
4.3.4 Lernmodule für die Sekundarstufen 1 und 2
- allgemeine Einführung
4.3.5 Lernmodule ab dem Beginn der Sekundarstufe 1
- Der Wanderarzt Eisenbarth - Itinerar - Eisenbarth-Nacht
4.3.6 Lernmodule ab der Mitte der Sekundarstufe 1 und für die Sekundarstufe 2
Allgemeine Einführung in die Epoche des Barock
Barock in Ostbayern
Der Baustil des Barock
Die Literatur des Barock
Die Musik des Barock
Staatsform und Gesellschaft im 17. Jahrhundert
4.3.7 Weitere Themen
5. Museumspädagogische Materialien
5.1 Festspiel-DVD, Hörspiel-CD, Itinerar-CD
5.2 Übersicht der zur Verfügung stehenden Materialien
6. Literaturhinweise
6.1 Leben und Wirken Eisenbarths
6.2 Epoche des Barock
7. Ansprechpartner in Sachen Eisenbarth
  Schlusswort