Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum

Oberviechtach

Zäh, ausdauernd und bescheiden

Zeitungsbericht in "Der neue Tag", 22. Mai 2019, Seite 31

Historiker Martin Dallmeier zitiert aus Physikatsberichten: Das Leben in der Oberpfalz im 19. Jahrhundert

Oberviechtach. (bgl) „Tag und Nacht arbeiten, schlecht sich nähren und dabei zufrieden zu sein, ist das Grundgesetz des oberpfälzischen Lebens“. So umschrieb der frühere Archivdirektor, Leiter des Zentralarchivs und der Hofbibliothek des Fürstenhauses Thurn und Taxis, Martin Dallmeier seinen Vortrag über die Verhältnisse im Landgerichtsbezirk Oberviechtach um das Jahr 1860. In Verbindung mit dem Museumsverein Oberviechtach gab er in einem einstündigen Vortrag einen Einblick in das Leben von damals. Als langjähriger Vorsitzender des Historischen Vereins hat Dallmeier viele Quellen zum Thema erforscht. Der Vorsitzende des Heimatkundlichen Arbeitskreises, Ludwig Schießl, hieß den Historiker willkommen.

Gute, alte Zeit?
„Der König war schwermütig, das Bier noch dunkel, die Menschen typisch, die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl leger. Es war halt noch vieles in Ordnung damals. Denn für Ordnung und Ruhe sorgte die Gendarmerie und für die Gerechtigkeit das Königliche Amtsgericht“. Mit diesem Auszug aus der Fernsehserie stieg Dallmeier ein, um gleich zu fragen: „Waren es damals wirklich die sogenannten guten alten Zeiten?“ Oder überwogen vor rund 150 Jahren doch die Nachteile, wie etwa die mannigfaltigen Unzulänglichkeiten im Gesundheitswesen, in der Bildung und Ernährung, die weit verbreitete Trostlosigkeit des arbeitsreichen Alltags. [...]
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