Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum

Oberviechtach

Wo Geschichte greifbar wird

Zeitungsbericht in "Der neue Tag", 03. April 2019, Seite 31

Ein vielseitiges Programm stellt der Museumsverein für die Saison im Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum auf die Beine. Beim Marktmühlentag (Foto) im Vorjahr führten unter anderem Mitwirkende des Festspiel-vereins verschiedene Handpuppen vor. Archivbild: bgl

Über 5000 Besucher sind vergangenes Jahr in die Heimatgeschichte eingetaucht. Im Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum ist aber nicht nur der Blick in die Vergangenheit möglich. Auch ein vielseitiges Begleitprogramm lockt Besucher an.

Oberviechtach. (bgl) "Das Museum ist ein Aushängeschild für unsere Stadt und weit über die Landkreisgrenze hinaus bekannt". Diese Feststellung traf Dritter Bürgermeister Peter Forster bei der Jahreshauptversammlung des Museumsvereins. In einem umfangreichen Rückblick ließ Vorsitzender Wilfried Neuber die verschiedenen Ausstellungen, Kunsthandwerker-Märkte sowie den Marktmühlentag Revue passieren. Im Zeitraum von der Museumsöffnung am 25. März bis zur "Oberpfälzer Weihnacht" Mitte Dezember brachte der vielfältige Veranstaltungskalender des Museumsvereins viele Besucher ins Haus. Komplett ausgebucht seien die Angebote des Museumspädagogischen Begleitprogramms von Jeanette Ring gewesen.

Bis zu 120 Öffnungstage
Neuber dankte sämtlichen Unterstützern sowie allen Veranstaltern, die dazu beitragen, Lebens ins Museum zu bringen. Diese Aktivitäten wirkten sich positiv auf die Besucherzahlen aus: Mit insgesamt 5294 Besuchern wurde das zweitbeste Ergebnis erzielt, dieses liegt weit über dem Durchschnitt aller 14 Museumsjahre seit der Eröffnung im Jahr 2006. An "nur" Museumsbesuchern wurden 2032 registriert. Jährlich errechneten sich zwischen 110 bis 120 Öffnungstage, inklusive Sonderöffnungszeiten fallen dafür gut 500 Stunden an. Nach 53 Führungen in 2017 mit rund 1000 Teilnehmern, steigerte sich die Zahl in 2018 auf 66 Führungen mit 1247 Teilnehmern.

Die große Besucherresonanz bringe aber auch die Gefahr mit sich, dass das Ehrenamt an seine Grenzen stößt, gab der Museumsleiter zu verstehen. Diesbezüglich bedankt er sich bei der Stadt für den Ausgleichsbetrag einer geringfügig beschäftigten Arbeitskraft. Schatzmeisterin Rosi Zithier hat sich bereit erklärt, stundenweise an vier Tagen diesen Dienst zu übernehmen. Dankesworte richtete Neuber an Ehrenbürgerin Erika Odemer, seinen Stellvertreter Karl-Heinz Foißner und allen, die ihr Engagement fürs Museum einbringen. Namentlich unter anderem Maria Schießl für die Organisation der "Oberpfälzer Weihnacht" und die Mitorganisation der Märkte sowie Ludwig Schießl für Vorträge, Publikationen und die Weiterentwicklung des Museums.

Nach wie vor aktuell im Verein ist das Thema "Soutschka-Haus und Zwischenbau" (NT berichete am 23. März unter dem Titel "Thema ,Verbindungsbau' köchelt noch") das zeigte sich auch bei der anschließenden Diskussion . Wilfried Neuber merkte dazu an: "Idealisten, die Stadtarchiv und Museum ehrenamtlich führen, wird es immer weniger geben. Es wird der Tag kommen, an dem man in den beiden städtischen Einrichtungen ohne hauptamtliches Personal nicht auskommt." Dann werde man erkennen, wie sinnvoll eine direkte Verbindung gewesen wäre, abgesehen von all den anderen Gründen.

Lob für Verantwortliche
Dritter Bürgermeister Peter Forster lobte die Arbeit der Verantwortlichen in Museum und Verein. Er stehe nach wie vor zum Museum, schließlich sei er einst selbst als Museumsführer tätig gewesen. Daher habe er auch einen Zwischenbau befürwortet. Für die bald beginnende neue Saison wünschte er viel Erfolg, und er bat, sich weiterhin dafür stark zu machen, dass das Museum ein Highlight für Oberviechtach bliebt.






SCHÜLER FÜRS MUSEUM BEGEISTERN

An ein „museumspädagogisch bedeutsames Ereignis“ erinnerte Siegfried Bräuer: Am 18. Oktober 2018 wurde eine Partnerschaft mit elf Bildungseinrichtungen innerhalb der Schulregion Oberviechtach beschlossen. Buben und Mädchen aus allen Schularten möchte der Verein künftig möglichst früh vermitteln, wie spannend ein Museumsbesuch sein kann. Dem „Lernort Museum“ Attraktivität und Qualität zu verleihen, sei erklärtes Ziel, so Bräuer. Dabei soll der Museumsbesuch nicht eine punktuelle, eher zufällige Begebenheit sein, sondern ein fester, immer wiederkehrendes Ereignis sein. Das soll auch in den Lehrplänen der jeweiligen Einrichtung festgeschrieben widerspiegeln. Inhaltliche Abstimmungen seien bereits erfolgt und einige Veranstaltungen haben schon stattgefunden. Siegfried Bräuer erinnerte an den kürzlichen Besuch französischer Austauschschüler, der dem museumspädagogischen Konzept eine weitere Perspektive hinzufügte, nämlich die Bedeutung des Museums in einem gemeinsamen Europa. (bgl)